Am 16. September 2023 jährt sich der Todestag von Jina-Mahsa Amini. Seit ihrer Ermordung durch die iranische Sittenpolizei protestieren im Iran tagtäglich vor allem Frauen für Selbstbestimmung, Gleichberechtigung und Demokratie. In ihrem Kampf für gesellschaftlichen Wandel setzen sie dabei ihr eigenes Leben aufs Spiel. Obwohl das iranische Regime täglich brutal gegen die Menschen, die für ihre Freiheit kämpfen, vorgeht, reißen die Proteste nicht ab.

Damit die Situation besonders der Frauen im Iran nicht in Vergessenheit gerät laden der Verein Windrose und GC – Green Campaign herzlich zum Podiumsgespräch ein. Am Podium nehmen unter anderem die Frankfurter Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg und Mahsa Haddadi von Hamrah.United teil. Ihre Berichte zeigen eindrücklich, wie brutal das Mullah-Regime die Menschen im Iran seit Jahrzehnten unterdrückt. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zum weiteren Austausch und zum Stöbern am Büchertisch der Buchhandlung Libra.

Nargess Eskandari-Grünberg wurde 1965 in Theran geboren. Als Schülerin nahm sie an Protesten gegen den Schah, und nach der Islamischen Revolution an Demokratieprotesten gegen das Regime von Ruhollah Khomeini teil. Noch während ihrer Schulzeit wurde sie verhaftet und verbrachte anderthalb Jahre im Evin-Gefängnis. Nach ihrer Entlassung in 1985 flüchtete Eskandari-Grünberg aus dem Iran nach Deutschland und lebt seitdem in Frankfurt. Sie studierte Psychologie, wurde promoviert und führt eine eigene Praxis als psychologische Psychotherapeutin. Seit vielen Jahren ist sie für Die Grünen in der Kommunalpolitik engagiert und aktuell Bürgermeisterin der Stadt Frankfurt.

Mahsa Haddadi ist Vorstandsmitglied von Hamrah.United. Diese Initiative  hat sich im Herbst 2022 gegründet. Die Mitglieder setzen sich alle seit Jahren für Menschenrechte besonders der Frauen und vor allem im Iran und  Nahen Osten ein. Hamrah heißt Wegbegleiter, sie verstehen sich als  Begleiter und Verstärker der Stimmen der Menschen, die gerade ihr Leben  bei ihrem Einsatz für Menschenrechte riskieren. Sie übersetzen  Nachrichten und Berichte ins Deutsche, veranstalten Mahnwachen,  Demonstrationen und Infoabende und halten Vorträge und Reden.

Aktualisiert am 22.8.: Zusätzliche Teilnahme von Shanaz Morattab

Shahnaz Morattab hatte sich schon im Iran für Frauenrechte eingesetzt  und wurde dort inhaftiert und gefoltert. In Deutschland gründete sie  2013 einen Verein zur Integration von Geflüchteten, der vor allem Frauen  über ihre Rechte in Deutschland aufklärt. 2020 verlor sie bei dem  Flugzeugabschuss der Linienmaschine PS752 durch iranische  Flugabwehrraketen zwei Verwandte und engagiert sich seither zusätzlich  als Vorstandsmitglied in dem Verein „Association of Families of Flight  PS752 Victims“.