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Szenische Lesung „Empfänger unbekannt“ zum Gedenken an den 9.11.1938
Szenische Lesung „Empfänger unbekannt“ zum Gedenken an den 9.11.1938

Mi., 09. Nov.

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Kulturcafé Windrose

Szenische Lesung „Empfänger unbekannt“ zum Gedenken an den 9.11.1938

„Empfänger unbekannt“ wurde geschrieben 1938 von der Amerikanerin Katherine Kressmann Taylor, übersetzt von Heidi Zerning und wird gelesen von Andreas Jahnke, Sam Michelson und Hannah Abels. Musikalische Begleitung Laurids B. Grenn. Eintritt frei. Veranstalter Initiative Opferdenkmal e.V.

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Zeit & Ort

09. Nov. 2022, 19:00

Kulturcafé Windrose, Strackgasse, 61440 Oberursel (Taunus), Deutschland

Über die Veranstaltung

Der Roman besteht aus insgesamt 19 Briefen. Die Verfasser sind  Freunde und Geschäftspartner. Während Martin Schulze im Herbst 1932 die  USA verlässt, um in seine deutsche Heimat zurückzukehren, bleibt sein  jüdischer Kollege Max Eisenstein in San Francisco zurück, um die  gemeinsame Galerie weiterzuführen. Der Briefwechsel setzt am 12.  November 1932 ein. Beide tauschen sich zu Beginn über ihre Freundschaft,  den Neubeginn, den Abschied aus; in einem warmen und liebevollen Ton.  Doch mit jedem weiteren Schreiben entsteht eine spürbare Kluft zwischen  beiden, die letztlich zum Bruch führen wird. Die Stimmung wird nahezu  eisig. Denn im Januar 1933 kommt Adolf Hitler an die Macht, und Martin  Schulze wird zu einem Mitläufer, einem treuen Nazi, der alles vergisst  und hinter sich lässt: seine Toleranz, seine moralischen Vorstellungen,  vor allem aber die enge Freundschaft zu Max, dem Juden.  Er spricht von  der Wiedergeburt Deutschlands, von Hitler als Führer, von einer Zeit, in  der sich das Volk reinigen muss.

Max reagiert  entsetzt, appelliert an die liberale Gesinnung seines Freundes. Doch  vergebens. Eines Tages wendet er sich in seiner schieren Not und  emotionalen Verzweiflung an seinen einstigen Weggefährten, der nach  seiner Rückkehr nach München nicht nur mit seiner Familie ein großes  Anwesen bezogen, sondern eine steile politische Karriere gemacht hat.  Griselle, Max‘ Schwester und Martins einstige Geliebte, ist als  Schauspielerin von Wien nach Berlin gegangen, von einem noch sicheren  Land direkt in die Höhle des Löwen. Ein Brief an Griselle, den Max mit  dem Verweis „Empfänger unbekannt“ aus Deutschland zurückbekommt, ist der  Beginn der Tragödie. Es kommt, was kommen muss, das Entsetzliche  geschieht, in dem sich Martin zum Mittäter macht. Doch Max weiß sich zu  wehren, mit nichts geringerem als Briefen übt er Rache. Das Blatt wendet  sich und Martin wird schließlich zum Gejagten.

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